Gregson a Paris, flache Taschenuhr mit Kommahemmung, 1780-85

Goldene Taschenuhr mit Besatz aus Orientperlen und transluzidem Emaillegehäuse auf guillochiertem Grund, 18 Karat Goldgehäuse, nummeriert „313“. Pariser Goldstempel. Auf der Lünette: GREGSON Hor. du Roy A PARIS, No. 3017, E. Auf dem Zifferblatt: Gregson. Hor. du Roy. Frühes feuervergoldetes Lepine Werk mit Kommahemmung, Unruhewelle mit Deckstein versehen, goldenes Hemmungsrad, vermutlich auch goldene Unruhe. Emaillezifferblatt mit arabischen Ziffern und Viertelstunden, Punktminuterie, signiert. Original Pfeilzeiger aus Gold. Original Schlüssel. Fein gearbeitetes Gehäuse mit zwei Sprungdeckeln, der Innendeckel wird mit einem winzigen, kaum sichtbaren Drücker gelöst. Alle Funktionen sind gegeben. Sehr guter Zustand.

Jean Gregson stammte aus England. Er etablierte sich in Paris als bekannter und geschätzter Uhrmacher für die Eliten. Später verließ er Paris und arbeitete in England. Er übernahm früh Lepines Werke und die Kommahemmung. Die Kommahemmung erlaubte flache Uhren, damals wurde sie als technisch vorteilhaft gegenüber der Zylinderhemmung angesehen, sie leidet aber am Problem der Ölhaltung, daher die Ausstattung mit dem goldenen Hemmungsrad, die auch Lepiné bevorzugte, und die unempfindlicher gegen Ölverlust ist. Die Kommahemmung wurde nur für kurze Zit gebaut. Sie erfordert hohe Präzision bei der Herstellung, viele Uhren hat man nachträglich auf die robustere Zylinderhemmung umgebaut.

Diese Uhr ist sehr flach und von hochfeiner Machart mit filigraner Mechanik, exquisiter Emaillearbeit, und einer sehr schön gearbeiteten Zifferblatt-Zeiger Kombination, die goldenen Original-Zeiger sind von feiner Qualität. Wahrscheinlich entstand die Uhr in Zusammenarbeit mit Lepinés Manufaktur, da sie seinen Uhren sehr ähnlich ist, das betrifft auch die identische Lösung für die Federung des Gehäusedeckels. Die Uhr ist sehr gut erhalten und wurde vermutlich wenig benutzt. Dafür spricht auch der noch vorhandene Originalschlüssel.

Wert 6000.-