Mebraz Collection

Mebraz Collection

Bildschirmfoto 2019-05-24 um 20.43.22

Gold Savonette 1840-1845

Französische Gold-Savonette mit Ankerhemmung. Schweiz, 1840-1845

Guillochiertes 18 karat Goldgehäuse, Gewicht 85,2 Gramm, Durchmesser 50 mm, a goutte, rändiert. Pariser Goldpunze (Adler) für den Zeitraum 1838-1847 und französische Importmarke für Golduhren (Chimäre). Goldener Staubdeckel, signiert mit „E. de V.V.“ und „ECHAPPEMENT A ANCRE, Balancier compensé, TROIS LEVÉE ET DIX TROUS EN RUBIS “. Auf dem Savonette Deckel-Medaillon Widmungsgravur: „V“. Emaillezifferblatt mit schlanken römischen Ziffern, eingetiefte kleine Sekunde, filigrane Stahlzeiger vom Lepine/Breguet-Typ. Brückenwerk vom Typ Lepine V, vernickelt mit Streifenschliff, Perlierung im Unruhebereich und gebläuten Werkschrauben. Goldenes Räderwerk. Fein ausgearbeitete Hemmung: Ausgleichsanker mit schwalbenschwanzförmigem Gegengewicht und moderner kurzer Gabel (Welle liegt innerhalb des Unruhedrehkreises), Anker und Hemmungsrad filigran ausgearbeitet. Alle Stahlteile poliert, Kanten angliert. Goldgefasste weiße Decksteine für Anker und Hemmungsrad, aufgeschnittene bimetallische Kompensationsunruhe, gebläute Breguetspirale. Makelloses zweiteiliges Emaillezifferblatt.
Um 1840/45 war eine solche Uhr das technische „Nonplusultra“, nachdem die meisten französischen/ schweizerischen Uhren damals noch Zylinderhemmungen besaßen, die erheblich weniger Aufwand bei der Herstellung benötigten, und deren Genauigkeit durchaus als ausreichend empfunden wurde. Präzisionsuhren indessen wurden zunehmend mit Ankerhemmungen ausgerüstet. Das Lepine V Kaliber in der Ausführung für Ankerhemmungen war dabei fast immer noch mit einem langen Seitenanker ausgestattet, ein moderner kurzer Anker in gerader Linie, so wie hier, wurde in der Regel erst in späteren Kalibern verwendet.
Möglicherweise könnte es sich bei dieser schön gearbeiteten Uhr um ein Einzelstück handeln, das vielleicht als „Schulstück“ in einer Schweizer Manufaktur angefertigt worden ist, die sich vermutlich in Neuenburg/ Genf befand. Sie verkörpert die schlichte Eleganz der „Haute Horologerie“ dieser Zeit. Besonders schön ist die Hemmungspartie, bei der Anker und Hemmungsrad von Hand ausgearbeitet wurden. Dasselbe gilt für die haarfeinen dunkelviolett gebläuten Zeiger. Hier hat jemand gezeigt, was er konnte.

Wert 1600.-